Wanderreise Kleinwalsertal
02.09. – 07.09.2023
Sonnabend, 2.9.: Wir testen die Verlässlichkeit der Bahn und starten zu elft um 6.06 Uhr ab Harburger Bahnhof bei frischen 9°C. Der ICE bringt uns bis München, wo wir in den InterRegio nach Oberstdorf umsteigen. Per Bus geht es dann in die „schönste Sackgasse der Welt“. Das Kleinwalsertal ist nahezu vollständig von Bergen umschlossen, nur von Deutschland aus erreichbar und liegt in den Allgäuer Alpen. Das Tal misst 15 x 6,5 km auf ca. 97 km² und hat ca. 5.000 Einwohner.
Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel, „Das Küren“ im Hirschberger OT Wäldele, auf 1212 m Höhe, direkt vor einem der Talschlüsse. Hoch über uns steht der Plateauberg Ifen, mit 2229 m Höhe. Wir erkunden nach Zimmerbezug die Begebenheiten, verschnaufen im Biergarten des Hotels und genießen bei jetzt heiteren 20 °C die grandiose Aussicht. Nach dem Abendessen machen einige noch einen Spaziergang zur nahegelegenen Klaus-Kapelle. Der Tagesausklang wird gekrönt mit vom Abendrot angeleuchteten Bergen!
Sonntag, 3.9.: Nach dem Frühstück geht es per Bus zurück auf deutsches Gebiet. Vorher gibt es ein Ständchen für das neugeborene Enkelkind einer LandFrau! Zum Zugang der Breitbachklamm, die wir heute erwandern, geht es stramm bergan. Bei heute heiteren 21 °C läuft die Durchblutung super … Wir erwandern die angenehm frische Klamm stromaufwärts und staunen über so viel Wassergewalt. Die Breitach bildet sich am Talabschluss bei Baad aus 3 Quellbächen und ist streckenweise Grenzfluss zwischen Deutschland und Österreich. Sie verliert auf ihren 21 km 460 Höhenmeter und mündet in die Iller, die dann zur Donau, somit zum Schwarzen Meer strömt. Die Klamm wurde seit 1904 mit einem Steig erschlossen um der damals sehr armen Region Tiefenbach eine Attraktion und damit Einnahmequelle zu erschaffen.
Nach dem Durchwandern der Klamm mit viel „Wow“-Rufen wird ein sensationelles Fußbad in dem 10 °C kalten Gebirgswasser genossen. Dann biegen wir ab in den Schwarzwasserbachweg, wo wir u.a. eine „gedeckte“ Brücke überqueren. Von diesen Holzdachbrücken gibt es noch 3 Stück in der Region, früher waren es einmal 11! Es geht durch schöne Täler, an einem Naturfußbecken vorbei zum Naturdenkmal Steinbrücke. Dann führt der Weg stetig ansteigend an einigen Wasserfällen vorbei zum OT Wäldele zurück. Wer wollte, konnte auch vorher den Bus nehmen. (Unsere Gästekarte gilt dafür, wie auch für alle Gondeln.)
Der harte Kern ist nach 17 Wander-Kilometern mit ca. 26.000 Schritten wieder am Küren-Hotel. Dort erfolgt nach einer Trinkpause, und wer möchte Wellness mit Sauna, Dampfbad und Schwimmen, das Abendessen. Es wird noch einmal auf das Baby angestoßen! Kartenspielen, Lesen, Klönen u.Ä. beschließen den Tag.
Montag, 4.9.: Morgens wird es zögernd sonnig. Nach dem Frühstück „im Galopp durch Kaffee und Rührei“ nehmen wir einen früheren Bus ins deutsche Oberstdorf. Von dort geht es per Gondel über die berühmte Skisprungschanze hinweg zum Nebelhorn hoch. Einige erwandern vom Höfatsblick auf 1.832 m Höhe den einstündigen Steilgang den Nebelhorngipfel auf 2.224 m Höhe, andere nutzen weiter die Gondel. Die Fernsicht ist zurzeit überwältigend. Man sieht bis zur Zugspitze und im Süden schneebedeckte Gipfel! Wir genießen eine Pause im Sonnenschein bei 15 °C (im Schatten) und erkunden dann den Gipfel mit Kreuz, Skywalk und Klettersteig. Bei der Runterfahrt besteht die Möglichkeit ab der Mittelstation noch den Rundwanderweg „Uff d`r Alp“ zu erlaufen, bei luftigen 22 °C ein Genuss! Es geht über grüne Almen mit Kuhglockengeläut, Insektensummen und interessanten Blumen am Wegesrand. Zurück im sehr belebten, hochsommerlichen Oberstdorf fliehen wir wieder über die Grenze und sind am frühen Abend zurück am Hotel. Ermattet wird sich mit Eis und Getränken gestärkt, dann wieder Abendritual…
Dienstag, 5.9.: Es werden wieder sonnige 25 °C! Wir wollen heute die Kanzelwand (2.059 m Höhe) erobern. Dafür nehmen wir nach schwimmen und Frühstück den Bus bis Riezlern und „gondeln“ von dort auf 1.956 m Höhe. Der Blick geht runter ins Kleinwalsertal, wo wir in der Ferne unser Hotel ausmachen können. Auf einem Gratweg mit spektakulären Aussichten, Heidekraut und anderen Blumen geht es zur Gehrenspitze (1.857 m) weiter, wo sich alle Beteiligten zum Gruppenfoto aufstellen. Der Weg, der dann folgt, fordert uns auf Äußerste: Es geht ein langes Stück sehr steil bergab über den seeeehr verwurzelten Steig runter. Alle sind sehr konzentriert und still man hört tief unten nur den Schmiedebach, einen Nebenfluss der Breitach rauschen. Nach vielen Pausen erreichen wir die (unbewirtschaftete) Riezler Alpe, wo Schattenplätze und Brunnenwasser fürs Füße baden sehr begeht sind. So kommen wir wieder zu Kräften, aber die Gruppe trennt sich einvernehmlich. Einige gehen runter nach Riezlern, die anderen setzen die Runde durch jetzt sattgrüne Hänge oberhalb vom Schmiedebach fort und gelangen so wieder zur oberen Kanzelwandgondel. Nach Getränkestärkung geht es per Kabine wieder runter und per Bus zurück zum Hotel, wo die anderen schon in ihren weißen Bademänteln lustwandeln. Es folgt ein Abendessen, usw. (PS: Der Weg heute war ein „Alpiner Steig“…)
Mittwoch, 6.9.:Nach dem Morgennebel fahren wir mit dem Bus Richtung Haupttalabschluss des Kleinwalsertals, bis zum Ort Mittelberg. Dort laufen wir zur jungen Breitach runter und dann an ihrem rauschenden Wasser auf dem Breitachweg rauf, Richtung Baad. Wunderbar schattige Wege – es werden schon wieder sonnige 23 °C – beglücken uns! Zusätzlich gibt es wieder die Möglichkeit zu Fußbädern! In dem kleinen Ort Baad gibt es eine Straßenkehre, ab hier ist endgültig Schluss für motorisierte Fahrzeuge. Wir wählen ab hier den Weg ins Bärgunttal rauf und erlaufen Richtung Süd-Ost die Bärgunthütte 300 Höhenmeter aufwärts. Dabei kommt uns der rauschende Bärguntbach entgegen. Die Hütte liegt auf 1.408 m Höhe und empfängt uns mit sehr herzlicher Selbstbedienung… Wir laben uns an Speis und Trank und bleiben ein Stündchen. Auf dem Panoramaweg geht es unter knallblauem, wolkenlosem Himmel wieder nach Mittelberg zurück, ein Teil der Gruppe fährt zurück zum Hotel. Der Rest hat noch nicht genug und besucht auf 1.990 m das Walmedinger Horn. Die Gondel pendelt von Mittelberg aus. Auch dort oben ist es nicht kühler, die Sicht aber weiter grandios. Der große Ifen hinter unserem gut sichtbaren Hotel scheint ganz nah. Gegen Abend trifft auch der Rest beim Küren ein. Nach dem Abendessen ist Kofferpacken angesagt. Zum Reiseausklang treffen sich alle 11 LandFrauen noch mal zum Austausch der Erlebnisse und Danke-schön-Gabe an Tina im Aufenthaltsraum. Schön war´s …
Donnerstag, 7.9.: Nach Frühstück und Gepäck verladen heißt es Abschied nehmen vom umsichtig geführten Alpenhotel Küren und der Familie Bärwanger. Per Taxen geht es nach Oberstdorf in den InterRegio. Dann verliert sich unsere Spur, denn wegen eines Baggerfahrer-Oberleitungs-Schadens bei München landen wir in Augsburg, schlagen uns aber tapfer in norddeutsche Gefilde durch. Lüneburg erreichen wir gegen 20.30 Uhr.
Fazit: Alle haben sich als sehr gruppentauglich erwiesen. So wurden Erkältungen per homöopathischen Handbuchs unter „D“ wir doller Husten kuriert. Infektattacken in Gluthitze am Berg mit Gebirgswasser-Waschungen gelindert, gegenseitig Rucksäcke bewacht und getragen, kleine Blessuren und Blasen therapiert, u.v.m.
Tina – Danke für unvergessliche Eindrücke!!!
Deine 10 FlachlandGemsen: Mariechen, Helga, Issi, Birgitt, Susanne, Christine, Monika, Sonja, Katrin und Martina. (Martina H.)